Sehr geehrte Frau Donaubauer!
Die Caritas hat im Frühjahr dieses Jahres in Germannsdorf ein Wohnheim für traumatisierte Kinder- und Jugendliche eröffnet und nach knapp einem halben Jahr wieder geschlossen. Meines Wissens engagieren Sie sich aktiv bei der Caritas im Aufsichtsrat. Daher würde ich Sie bitten, mir zu erklären, wie es zur Schließung kam, wie Sie das Projekt nun im Nachgang bewerten und wie es möglicherweise nun in Germannsdorf weitergehen soll.
Grüß Gott Herr K., seit 3 Jahren bin ich Mitglied im Aufsichtsrat des Kreiscaritasverbandes (KCV). Bereits 2018 haben wir beschlossen, uns der Schaffung einer Wohngruppe für besonders traumatisierte Kinder zu widmen. Bei der aufwändigen Suche nach einem geeigneten Objekt habe ich das „Luckner-Haus“ in Germannsdorf ins Gespräch gebracht: ideale Aufteilung und Ausstattung, schöne Lage, fußläufig zu Kindergarten, Schule, Kirche, Geschäfte, Ärzte, hilfsbereite Nachbarn. Es dauerte eine Weile bis ausreichend Personal gefunden war. Der Grund für die Schließung lag nicht an mangelnder Nachfrage – leider muss man sagen. Nachdem MitarbeiterInnen die Einrichtung verlassen haben, konnte der notwendige Personalschlüssel nicht aufrecht erhalten werden, deshalb musste schweren Herzens die Schließung erfolgen. Wir sehen in diesem Aufgabenfeld nach wie vor einen großen Bedarf, den wir aber allein als KCV nicht stemmen können. Das Haus soll wieder einer den Zielen des KCV verbundenen Nutzung zugeführt werden. Die Optionen diskutieren wir derzeit.